In verschiedenen spartenübergreifenden Projekten beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der 7. und 10. Klassen der Friedrich-Ebert-Schule mit der dramatischen Faust-Gestalt der Klassik.
DruckgrafikIm Projekt Exkursion FAUST setzten sich die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen mit der literaischen und der bildnerischen Umsetzung der Faust-Figur auseinander. Im Vorfeld eines Atelierbesuches verfassten die Schüler eigene Geschichten und Verse über den wissenshungrigen Gelehrten. Sie nutzten dabei seine Verbindungen zur Magie sowie das Teufelsbündnis als Impuls für ihre Fantasiehandlungen. Diese Texte dienten die Gestaltungsgrundlage für eine Werkstattwoche, an der jeweils die Hälfte einer Klasse teilnahm. Dort verschafften sich die Jugendlichen einen Überblick über die in der Werkstatt befindlichen Werkzeuge, Gerätschaften und Druckpressen. Den Schülern wurde ein Abriss über die wesentlichen Hoch-und Tiefdruckverfahren vermittelt, welche sie dann im Laufe der Projektwoche im "Atelier Uferlos" anwendeten. Sie fertigen zeichnerische Entwürfe an, die sie für die Übertragung des Motivs auf das zu behandelnde Druckmaterial nutzten. Innerhalb des Drucklehrganges begannen sie mit dem Hochdruck, erstellten dazu experimentelle Material- und Schablonendrucke, bevor sie in die Linolschnitt-Technik einstiegen. Fortführend gingen die Siebtklässler vom Hochdruckverfahren zum Tiefdruck über und wendeten exemplarisch die Kaltnadelradierung an. Dabei beschäftigten sie sich nicht nur mit der technischen Vorgehensweise (Plattenvorbehandlung, Radiervorgang, Papiervorbereitung und Druckablauf/Funktionsweise der Druckpresse), sondern auch mit zeichnerischen Besonderheiten und grafischen Strukturen, Hell-Dunkel-Effekten sowie mit der Wirkung von Druckfarbe und speziellen Papiersorten.
Kostüme
Parallel zum Druckprojekt lief in der letzten Novemberwoche das Papierkostümprojekt der Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 b. Auch hier dienten die Figuren aus Goethes „Faust I“ als Gestaltungsgrundlage. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten ihre Kostümkollektion in den Erfurter Künstlerwerkstätten unter Anleitung eines Modedesigners. Dazu rezipierten sie Auszüge aus dem Dramenstoff und schauten sich zum Fauststoff gehörendes Bildmaterial an. Der künstlerische Reiz lag darin, die zweidimensionalen Vorstellungen zu verarbeiten und in dreidimensionalen Kostümen (einfache Stoffkostüme mit Papieroberflächen) einzubauen. Das auf der Fläche entstandene bildnerische Ergebnis wurde genutzt, um Körperhaftes und Räumliches daraus zu entwickeln. Über die Textkenntnis und das Wissen um äußere Merkmale der Kleidung im 18. Jahrhundert legten sie Charaktermerkmale und -eigenschaften sowie Erscheinungsbilder zu den Faust-Figuren fest und personifizierten diese dann in Figurinen-Entwürfen. Es entstanden sowohl Gelehrten- als auch ganz visionäre Kostüme wie das das Outfit der Verlockungen und Verführung, das Ensemble des Bösen und der Gefahr oder das Kleid der Unschuld.