Junge Menschen gehen heute wie selbstverständlich mit den neuen Medien um und pflegen ihre Kontakte über die sozialen Netzwerke. Sie suchen nach Orientierung, Zuwendung, Bestätigung und nach Antworten auf Fragen, die Erwachsene oft nicht geben können. In dem Projekt "Woher? Wohin? Und zwischendrin?" setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Stuttgarter Ameisenbergschule damit auseinander, ob und wie moderne Kommunikation funktioniert. Sie haben für die Bühne Theater-Apps (Symbole für Anwendungsprogramme) entwickelt, die ihnen als Ausgangspunkt dienen, um das Verhältnis von Realität und fiktionalen Welten zu untersuchen.
In dem Projekt "Woher? Wohin? Und zwischendrin?" haben die Schülerinnen und Schüler begleitet von einem Theaterpädagogen und einem Bildenden Künstler begleitet, zunächst eine Theatercollage entwickelt. Ausgangspunkt der Arbeit wären die Lebenswelten der Schüler. Mit unterschiedlichen Impulsen von außen in Form von Zeitungsartikeln, Musiktracks, literarischen Texten wurden zunächst die Interessenslagen der Schülerinnen und Schüler eruiert und spielerisch bearbeitet. Innerhalb des Entstehungsprozesses wurden die Schüler angeregt, ihre Ideen und Assoziationen zum bereits vorhandenen Material einzubringen. Die Szenen entstanden aus Formen des Improvisationstheaters u.a. dem Regenbogen der Wünsche nach Augusto Boal.
Ähnlich wie mit der selbstentwickelten Collage wurde auch mit dem Bühnenraum verfahren. Die Phase nach der Themensuche wurde partiell von einem Bildenden Künstler begleitet, der im zweiten Schulhalbjahr gemeinsam das Bühnenbild / den Bühnenraum entwickelte und baute. An diesem Projekt waren neben den Künstlern die Lehrerinnen der Ameisenbergschule beteiligt. Sie unterstützten die Künstler mit ihrem Wissen um die Schüler und führten gemeinsam Vor- und Nachgespräche über die Entstehungsprozesse des Projekts. Zu den wöchentlichen Unterrichtseinheiten kamen Intensivphasen in Form eines Probenwochenendes und eine fünftägige Endprobenwoche hinzu.
Am Ende des Schuljahres wurden die Theater-Apps im Stuttgarter Kulturwerk Naost an zwei Tagen aufgeführt.