Wann reagieren wir mit Her(t)z, wann mit Verstand? Was ist alt, was ist neu? Wo steht Kunst, wo steht Wissenschaft? Die Grenzen ZWISCHEN den Polen sind fließend. Frei nach Reinhard Kahl machten wir uns auf den Weg und schufen in drei Modulen „urkreative“ Lernlandschaften. Dabei war für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer der ursprüngliche Naturstoff Lehm als Roh-, Bau- und Kreativstoff eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, die alle Schulen des Netzwerkes der "Region Ilmenau" interessierte. Der besondere Reiz dieses lebendigen Arbeitsmaterials, das nahezu prädestiniert ist für schulische Lernlandschaften, ist für den Hamburger Lehmarchitekten, Daniel Duchert, Ausgangspunkt seiner Arbeit. Etwa zwei Wochen war er mit uns in Thüringen tätig.
Mit ihm gestalteten Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse der Regelschule „Heinrich Hertz“ für sich und andere eine Lehm-Oase im Außenbereich. Ein räumliches Gebilde als kleiner Rückzugsbereich, Kommunikationsraum zugleich aber auch als Erfahrungsraum und Lernumgebung entstand auf dem Schulhof.
Außerdem formten ca. 30 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen der Regelschule in Gräfinau-Angstedt mit Hilfe des Künstlers im schulischen Innenraum ihren Aufenthalts- und Kommunikationsbereich. Sie wollten einen Ort und Treffpunkt zum gemeinsamen Spielen, Essen, Lesen und Quatschen. Akustik, Raumgestaltung und Lichtwirkung waren im Entstehungsprozess zentrale Themen.
Ein besonderer Höhepunkt war am 25.06.2013 die feierliche Eröffnung der 1. Netzwerksausstellung „URKREATIV“ in der KulturFabrik in Langewiesen, mit der die Schulen die Ergebnisse aus ihren bisherigen Projekten präsentieren konnten. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch zwei Mitmachangebote für Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler gleichzeitig. So lud Daniel Duchert zu einem Workshop „Lehm macht Schule“ ein, während Caroline Frisch unter dem Motto „Adam wurde von Gott aus Lehm erschaffen“ mit Interessierten tanzte. Ausstellung, Workshops und das Zusammenspeil mit der Kulturfabrik Langewiesen verdeutlichten überzeugend die erfolgreiche Arbeit des Modellprogramms an den Schulen und in der Region.
Projektpartner: Daniel Duchert, Caroline Frisch, Kulturfabrik Langewiesen
Kulturbeauftragte: Kerstin Malsch, Kerstin Schramm, Matina Ehemann, Andrea Polasky