„Bist du Thomas Mann? ODER: Bin ich Thomas Mann?"
In der Erfurter Thomas-Mann-Schule lernen Schüler/innen mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Täglich steht die Schule vor der Herausforderung, mit den vielfältigen Lebenswelten der Jugendlichen, mit Integration, Migration, Diskriminierung umzugehen. Kulturelle Vorhaben bereichern und erleichtern diese Lernprozesse.
Ziel des Projekts war es, über die Auseinandersetzung mit dem Namensgeber der Schule – der kulturellen, historischen Persönlichkeit Thomas Mann – das Gemeinschaftsgefühl und die kulturelle Offenheit der Schüler/innen zu stärken.
Der Schriftsteller wurde in den beiden Projektwochen vor allem als Bürger mit seinen Erfahrungen über Exil, Ausgrenzung, Emigration und Gewalt beleuchtet. Seine persönliche Geschichte haben die Schüler/innen mit den Reflexionen über ihre eigenen Erlebnisse verwoben. Dabei entstanden verschiedene künstlerische Ausdrucksformen, die Schnittstellen zwischen den Schülerpersönlichkeiten und Thomas Mann darstellen: Film- und Fotomaterial, fiktive und Erlebnistexte sowie Doppelporträt-Collagen, auch mehrere Kostüm- und Maskenbilder des Schriftstellers. Bis dato unbekannte gemeinsame Interessen und Erfahrungen der Schüler/innen kamen dabei zum Vorschein.
Die Bereitschaft der Teilnehmer/innen wurde weiterentwickelt, sich kulturellen, auch fremden Traditionen und dem Anderssein zu öffnen. Die etwas andere Identifikation mit dem Namen der Schule verfeinerte das Zugehörigkeitgefühl zur Schule im Sinne von "Wir sind Thomas Mann".
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Projektpartner: Michael Ritzinger (geritzt.Medienkonzepte)
Jeannine Cleemen (Bühnen- und Kostümbildnerin, Architektin)