Das Theaterprojekt „Als Kafka mir entgegen kam“ wurde im Rahmen des Literaturkurses der Klassen 12 durchgeführt. Zwölf Schülerinnen und Schüler nahmen an dem Projekt teil.
Unter der Leitung der Theaterpädagogin und Regisseurin Anja Feldmann und der Literaturlehrerin Pia Eichhorn entstand eine Theater-Rallye über Leben und Werk von Franz Kafka.
Im ersten Halbjahr setzten die Schülerinnen und Schüler die Erzählung „Die Verwandlung“ als Stummfilm um. Drehort waren die kargen Räumlichkeiten des EMA Kellers, die hervorragend zur beklemmenden Stimmung des Schwarz-Weiß Filmes passten. Die Figur des Käfers wurde ein Morph-Körper, der sich wie ein hartnäckiger Gedanke an den Protagonisten Gregor Samsa krallt.
Im zweiten Halbjahr verfassten die Schülerinnen und Schüler eigene Texte zu Kafkas Weggefährten: seiner Schwester Ottla, seinem besten Freund Max Brod, der Kafkas Werke gegen dessen Willen veröffentlichte, – und zu Milena, seiner Geliebten.
Kafkas Charakter – seine Art mit seinem Leben umzugehen, vor allem sein mangelndes Durchsetzungsvermögen – stieß bei fast allen Schülerinnen und Schülern auf Kritik. Aus dieser Kritik entstand der „kritische Chor“: Chantal findet, dass Kafka ein Opfer ist, die Schlichterin kann die Abgründigkeit seiner Werke nicht ertragen, will Harmonie und der Streber glaubt, Kafkas unergründliche Werke mit dem Kopf zu verstehen zu können.
Die Dialoge wurden von einer Schülerin selbst verfasst.
Schließlich hieß es: rauf auf die Bühne. Anja Feldmann vermittelte Schauspielgrundlagen und die Fragmente des Stückes wurden zu einem 45-minütigen Theatererlebnis zusammengesetzt.
In der Probenwoche gaben die Schülerinnen und Schüler noch einmal ihre ganze Energie in das Projekt hinein, lernten ihre Texte, probten, suchten Kostüme aus, machten letzte Verbesserungsvorschläge und staunten über ihre kreativen Fähigkeiten, die sich nun deutlich zeigten. Und am Ende waren sie zu einem tollen Team zusammengewachsen.