Ziel der Zusammenarbeit des GK Theater mit der Tänzerin und Choreografin Stefanie Swieca war eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen zu Identität – der eigenen, einer fremden oder im ganz allgemeinen Sinne. Dabei galt das Anliegen der Projektleiterinnen neben der inhaltlichen Diskussion auch dem Bekanntmachen mit dem den Schülerinnen und Schüler* zumeist unbekannten Genre des Tanztheaters. Das nachhaltige Erfahren von Gefühlen, Konflikten und ihren möglichen Lösungen sollte durch Körpertheater erlebt werden.
Im ersten Teil des Projektes lag der Schwerpunkt auf der inhaltlichen Erarbeitung des Ibsen-Dramas „Peer Gynt“. Zunächst mussten reine Verständnisfragen des sehr schwer fassbaren Textes geklärt werden. Das Herausarbeiten der für die SuS zentralen Aspekte des Werkes geschah hauptsächlich über die non-verbale Improvisation. Den Schülerinnen und Schüler wurde darüber bewusst, inwiefern Körper, Gefühl und Sein zusammenhängen, auch wenn dies teilweise für die Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung darstellte.
Im zweiten Teil ging es um das Sammeln und Zusammenstellen von Textbausteinen, einerseits aus dem Originaltext, andererseits selbst verfasst oder aus anderen Kontexten genommen. Ausschlaggebend für die Auswahl waren die zu den einzelnen thematischen Improvisationen gemachten Erfahrungen. Ein Beispiel hierfür wäre „Angst“, ein Gefühl, welches die Schülerinnen und Schüler als zentral für die Figur Peer Gynt erkannt haben und welches ihnen nicht unbekannt ist. Die Angst davor, sich der eigenen Identität zu stellen, wurde zunächst tänzerisch erarbeitet und ermöglichte im Anschluss ein Sprechen darüber.
Der dritte Teil war sehr anspruchsvoll, da es darum ging aus dem Sammelsurium von erarbeiteten Sprechszenen, choreografischen Elementen und ausgewählten Texten ein schlüssiges Konzept zu erstellen.
In dieser Phase kam es zur Überlegung, in das Projekt noch den Filmkurs und den Musik-GK mit einzubeziehen, die durch Filmprojektionen, Trommelrhythmen und Gesang, die noch vorhanden Übergänge schafften und dem Gesamtkonzept mehr Dichte und v.a. Schülernähe verliehen.
Am Ende dieser dritten Phase hatte der Kurs gemeinsam mit den Kursleiterinnen und der Choreografin auf ihrer langen Reise zahlreiche Stationen erreicht: die Übertragung der Peer Gynt-Thematik in eine für sie greifbare Form, das Herantasten an den eigenen Körper und dessen Ausdrucksvielfalt sowie die Diskussion über die Bedeutung des wahren Ich.
Das Ganze wurde an zwei Tagen in der Schulaula in jeweils 50 Minuten präsentiert und wurde zu einem großen Erfolg.
Erarbeitet und geprobt wurde während der regulären Unterrichtszeiten, vor allem aber am Wochenende in den Räumen der Tanzwerkstatt „No Limit“ e.V., die diese uns freundlicher Weise zur Verfügung stellte.
* Eine Anmerkung zur Schreibweise: Es bestehen heute viele Möglichkeiten der Indikation von Geschlechtervielfalt in der Schriftsprache. Die Autorin des vorliegenden Textes bevorzugt die Verwendung des „*“, das gerade durch die Unterbrechung von Substantiven performative Hinweise auf real existierende Geschlechtervarianz jenseits von Männlichkeiten und Weiblichkeiten produziert. Die "Erschwerung" der Lektüre durch diese Unterbrechungen ist daher intendiert – wie in der kulturellen Bildung geht es auch an dieser Stelle nicht immer zwangsläufig darum, möglichst "einfach" und "freundlich" zu agieren. Da diese Option in der gängigen Schreibweise der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung nicht gegeben ist, möchten die Autorin diesen Absatz als Fussnote einsetzen, um ihre Selbstverständnis zu unterstreichen.
01.01.2015–01.06.2015
Ein Orchester ist wie eine Stadt: Bunt, heterogen, aber alle identifizieren sich ihr. Im Projekt „Urban Sounds“ konnten sich alle Schülerinnen und Schüler der Musikklasse des 6. … mehr
Der Paradiesvogel
16.11.2014–20.11.2014
Im Rahmen der Kulturwoche haben sich 22 Schülerinnen und Schüler der Roda Schule im November 2014 auf die Reise des Paradiesvogels begeben. Er schlüpft als weißer Vogel aus dem … mehr
“Sei ein Held“
04.11.2014–31.05.2015
In unserem Projekt “Sei ein Held“ wollten den Schüler zeigen, dass man sich mit Hilfe der Kunst engagieren und etwas bewirken kann. Sie sollten auf Missstände aufmerksam machen … mehr
Wanderausstellung Moers im Nationalsozialismus
01.11.2014–10.02.2015
Die Wanderausstellung „Moers im Nationalsozialismus“, die von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 im vorletzten Schuljahr im Rahmen des Kulturagentenprogramms … mehr
Kunst-Connection 2.0
Foto: Barbara Müller
15.09.2014–16.03.2015
Seit Beginn des Schuljahres 2014/2015 arbeitet die Klasse 8.4 der Anne-Frank-Gesamtschule einmal die Woche im „Dortmunder U". Unter der Leitung der Museumspädagogin Barbara Hlali holen sich … mehr
Vielfalt statt Einfalt
KulTour im Bunker Ulmenwall
15.09.2014–19.09.2014
Die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs der Gertrud Bäumer Realschule, Bielefeld durchlaufen ein viertägiges Projekt mit jeweils einem musikalischen, theatralischen und … mehr
Leseclub der Rosa-Parks-Schule
Viel Spaß im Leseclub
05.09.2014–12.06.2015
Die Rosa-Parks-Schule in Herten hat für die sechs- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler einen Leseclub eingerichtet. Dazu wurde zunächst die Bibliothek in der … mehr
Verrückte Welt: So will ich wohnen
01.09.2014–30.01.2015
Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs der Anne-Frank-Gesamtschule Dortmund gestalten Wohnprojekte: In dem Projekt "Verrückte Welt" entstanden, orientiert an den Bedürfnissen … mehr
Projektwoche Murnau
Schattentheater Foto: Saskia Zimmerer
01.09.2014–05.09.2014
Der neue Namensgeber der Schule F.W. Murnau war Thema dieser Projektwoche. Zu Beginn des neuen Schuljahres setzten sich die Schülerinnen und Schüler künstlerisch mit dem Thema F. W. … mehr
Kontakt
Landesprogramm "Kulturagenten für kreative Schulen Nordrhein-Westfalen"
Arbeitsstelle "Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW"