Oftmals passen Dinge auf den ersten Blick nicht zusammen, erscheinen sogar widersprüchlich. Dies lässt sich auf viele Bereiche des Lebens übertragen. Bei Menschen führt das oft zu Vorbehalten und Ängsten gegenüber dem Fremdem. Oft lohnt sich der zweite Blick, bei dem man Dinge entdeckt und /oder versteht, die das Fremde gar nicht mehr so fremd und das Widersprüchliche gar nicht mehr so widersprüchlich erscheinen lassen. Hierdurch erwächst die Chance aus Vielfalt und Kontroversen ein neues Ganzen zu schaffen.
In der Bildenden Kunst kennt man einen Begriff, der dies gut spiegelt: Die Assemblage. Damit werden Kunstwerke bezeichnet, die verschiedene vorgefundene Objekte oder Fragmente („objet trouvé“) zu einem neuen dreidimensionalen Ganzen zusammenfügen und so eine neue sinnbildende Einheit hervorbringen.
Auch eine heterogene Gesellschaft kann man als eine Form vom Assemblage betrachten: eine Zusammenführung von verschiedenen Personen, samt ihren unterschiedlichen Gedanken, Zielen und Interessen, die zwar ihre Identität bewahren und dennoch ein neues Ganzes mit kreativem Potenzial darstellen.
In jeweils einer Projektwoche haben zwei 8. Klassen künstlerische Assemblages gestaltet. D.h. sie standen vor der Aufgabe, in einer Vielfalt unterschiedlichster Formen, die ästhetischen Aspekte zu erforschen und diese skulptural zu einem neuen Ganzen zu arrangieren und zu benennen. Bei der Auseinandersetzung mit dem Begriff der Assemblage sollten die Schülerinnen und Schüler entdecken, dass die Zusammenfügung von nicht Gleichartigem in der Kunst ein ebenso kreatives Potenzial enthält, wie auch die soziale Vielfalt, die sie in ihrem Umfeld täglich erleben.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten mit metallischen Werkstoffen und erlernten hierbei neben der ästhetischen Erfahrung neue handwerkliche Techniken und Verarbeitungsverfahren. Sie wurden angeleitet von dem Bildhauer Bernd Bannach. Entstanden sind eindrucksvolle, figurative wie auch abstrakte Kunstobjekte.