Beim Theaterprojekt „Space is my Name“ der Schiller-Realschule in Schwäbisch Gmünd wurden Textfragmente von Friedrich Schiller (Die Bürgschaft), Georg Büchner (Woyzeck) und Franz Kafka (Briefe an den Vater, Die Verwandlung) collagenartig zusammengebracht. Die Schülerinnen und Schüler machten sich unter Regie und Begleitung professioneller Künstlerinnen und Künstler der Badischen Landesbühne Bruchsal die Texte und Räume zu eigen, daher der Titel: „Space is my Name“. Wie in der Street Art ist hier die Performance ein Weg, die autoritär besetzten Räume und Texte künstlerisch/kreativ zu verfremden, sie mit eigenen Codes anzureichern, zu mixen und sie sich dadurch zu eigen zu machen.
Die Schülerinnen und Schüler konnten in diesem Projekt die Mittel der darstellenden Präsentation ausprobieren, Abstraktion als künstlerisches Mittel verstehen, Selbstwahrnehmung und -einschätzung lernen, eine eigene Haltung einnehmen, formulieren und verteidigen lernen. Drei Schlussfolgerungen sind aus den Konfliktsituationen mit herrschenden Konventionen abzuleiten: Auflehnung, Freiheit, Leidenschaft.
Wir wehren uns und weigern uns, wir widerstehen und widersprechen, wir begehren auf. Wir trainieren die Auflehnung und Rebellion. Wir versuchen die Revolte. Wir ziehen es durch, harren aus und geben nicht auf. Wir proben den Aufstand!
Die Inszenierung der Textfragmente wurde in vier, normalerweise nicht zugänglichen Räumen der Schiller-Realschule erarbeitet und präsentiert. Das Publikum wurde in Gruppen aufgeteilt und von Station zu Station geführt. An jeder Station fand, ausgeführt von den Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse, eine eigene Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Text und Raum statt.