Wie gehe ich kreativ mit dem um, was so ganz selbstverständlich zu meinem Leben und alltäglichen Tagesablauf gehört – mit mir selbst, meiner Herkunft und dem, was ich gern esse?
Wie kann ich das, was ich mag, anderen kreativ und ansprechend mit einer Prise Witz und einem Schlückchen Farbe und einem Häppchen Form appetitanregend nahebringen?
Wenn der Mensch ist, was er isst – Wer bin ich dann eigentlich? Das Projekt wurde von der Fotokünstlerin Daniela Wolf und der Bildenden Künstlerin Barbara Karsch-Chaieb initiiert und begleitet.
Ziel des Kunstprojektes war es, gemeinsam mit einer 8. Klasse der Immanuel-Kant Realschule Leinfelden ein vielfältiges und kreativ herausforderndes Kulturkochbuch durch ein frei-künstlerisches und auch spielerisches Herangehen zu gestalten, das die verschiedenen internationalen Lieblingsgerichte der Schüler in den Fokus rückt und Appetit auf diese Vielfalt des kulturellen Angebot von unterschiedlichen Speisen und Zugängen zur Koch- und Esskultur macht.
Jede Schülerin und jeder Schüler bekam vor Projektbeginn die Aufgabe, seine Lieblings-Rezepte, bzw. für seine Familie und Freunde typischen Rezepte – Rezepte mit einer besonderen Bedeutung – zu sammeln.
In der Gruppe ergaben sich Gespräche über das Essen, das Kochen, das Zusammensein bei Tisch und die unterschiedlichen Essgewohnheiten. Dann wurde darüber nachgedacht, wie man die Rezepte und Kochrituale in Form eines Kultur-Kochbuchs bildlich umsetzt und für andere erlebbar macht. Es wurde über mögliche Formate eines Kultur-Kochbuchs gesprochen, Ideen gesammelt und die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert.
Um in einen künstlerischen Prozess zu gelangen, hat jede Schülerin und jeder Schüler sein / ihr Lieblingsgericht zunächst aus Ton hergestellt, angerichtet und angemalt, was sehr witzig war und spannende Ergebnisse hervorbrachte.
Diese „Gerichte“ wurden fotografiert und später als Collagen für das Kochbuch verwendet. Nach zwei Einheiten in der Schule besuchten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines kreativen Ausfluges in die nächstgelegene Großstadt die Ausstellung „Social fabric - Die Globalisierung der Textilwirtschaft“ in der ifa-Galerie (Institut für Auslandsbeziehungen -www.ifa.de-) Stuttgart, die vom 12.04. – 02.06.2013 lief.
Die Ausstellung zeigte das aktuelle Thema der globalen Textilwirtschaft, ebenfalls im multikulturellen Kontext. Die Schüler wurden angeregt, sich einerseits mit visuellen Präsentationen von Inhalten (auch Alltagsdingen, die durch eine Präsentation in ein bestimmtes Licht geraten), andererseits mit gesellschaftlichen Fragestellungen rund um den Unterschied zwischen einer konsumierenden und einer eher kreativ-produzierenden Lebenshaltung zu beschäftigen
Nach einer Führung durch die Ausstellung wurden sie selbst aktiv und bedruckten in unterschiedlichen Druckverfahren Tischtücher und Stoffe, die später in die Präsentation des Buches eingebunden wurden.
Dieses Projekt wurde noch initiiert von der Kulturagentin Stefanie Seiz-Kupferer.