Wie soll man sich für etwas begeistert, was man nicht kennt?
Mit dem Modul „Erlebnisraum Museum“ wurde den Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Werkrealschule der Zugang zum Museum eröffnet: In den Reiss-Engelhorn-Museen haben sie einen wichtigen außerschulischen Lernort kennengelernt, in dem Zeugnisse eines gemeinsamen kulturellen Erbes erlebbar gemacht werden.
Im Rahmen von handlungsorientierten dreitägigen Workshops, angeleitet jeweils von zwei Museumspädagogen, beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler (5.-7. Klassenstufe) intensiv mit zwei Ausstellungsthemen, die sowohl Bezug zum Lernplan haben, als auch an dem Interessenspektrum vieler Schüler und Schülerinnen dieser Altersstufe andocken: Steinzeit und Rittertum. Zugleich erfuhren sie vieles über die Bedeutung eines Museums und seiner Aufgaben als Kulturinstitution und gewannen einen persönlichen Bezug dazu.
Die Workshops boten spannende Entdeckungstouren in die Objektwelten des Museums, sowie eine kreativ-künstlerische Auseinandersetzung mit Geschichte in der Vergangenheit und mit ihrer Übersetzung in die Gegenwart. In den Steinzeit-Workshops haben die Schülerinnen und Schüler unter anderem ein Musikinstrument der Zeit (Schwirrholz) gebaut und nach ihren eigenen Vorstellungen gestaltet. Besondere Freude bereitete ihnen das Modellieren mit Ton nach jungsteinzeitlichen Techniken. Gerade in diesem Bereich konnten sie einen direkten Bezug zu ihrem Stadtteil „Vogelstang“ herstellen.
In der Ausstellung entdeckten die Schülerinnen und Schüler, dass ihre "Vorfahren" aus Vogelstang künstlerisch sehr aktiv in der Jungsteinzeit waren. Nachdem sie die Keramikgefässe wie Archäologen gezeichnet hatten, machten sie sich auf den Weg, ihre eigenen modernen Entwürfe zu modellieren. In selbst gestalteten Ausstellungsplakaten, basiert auf ihren Erlebnissen im Museum, erklärten sie mit selbst erstellten Fotos und Texte die „Steinzeit“. Auch die Erschließung der Exponate der Ausstellung „Maximillian der I, der letzte Ritter“ erfolgte durch mehrere handlungsorientierte Aktivitäten, die die Schüler ansprachen (u.a. Kaltschmieden eines mittelalterlichen Spielzeugs, Fotografieren von Standbildern mit Schülern in Ritterrüstung, Fechten, Bogenschießen). Krönender Abschluss war die Erstellung von kurzen Rittertrickfilmsequenzen (Stop-Motion-Technik), bei denen das Erlernte und Erlebte aus der Ausstellung einfloss. Am Ende stand für die Schülerinnen und Schüler die Frage: „Wann dürfen wir wieder ins Museum kommen?“