WELLEN transportieren Energie. In diesem Sinne wollte sich die Staatliche Regelschule „Heinrich Hertz“ Ilmenau dem Thema auf vielfältige Weise nähern und in der Schule und außerhalb "WELLEN schlagen". Eine Auftaktveranstaltung im August 2014 diente der Konzeptionserstellung. Hier bildeten sich Lehrer-Künstler-Tandems für die WELLEN-Arbeit. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 individuell für die Arbeit am Thema in eine Arbeitsgruppe einwählen. In der 40. Kalenderwoche 2014 arbeitete jede Schülerin und jeder Schüler gestalterisch-forschend an seinen WELLEN – seiner WELLE. Die Auswahl der Sparten und Künstler, die gemeinsam mit allen Schulbeteiligten im letzten Schuljahr vorgenommen wurde, verdeutlicht die verschiedenen Auslegungsvarianten und Arbeitsansätze der einzelnen Workshops. Die Teilnehmer lernten unterschiedliche Strategien und Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit einem Thema kennen:
So entwickelte ein Team um und mit Diana Hartung-Gräßer eine Schulhof-WELLEN-Holzinstallation, die ca. 6 m lang und ca. 1,70 m hoch sein wird. Marc Jung beschäftigte sich beim Sprühen von „Graffiti-WELLEN“ auf Hartfaserplatten im Mehrgenerationenhaus auch mit den Themen Freiheit, Selbstbewusstsein und Verantwortungsübernahme. Das Geschehen in dem Roman „Die Welle“ von Morton Rue reflektierten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Sabine Kalb durch die szenische Aufbereitung des Textes.
Bei Marco Helbig entstand ein „WELLEN-Rapp“, der Wörter zu Wellen werden ließ, die wie Flüsse fließen und Menschen verbinden. Das Ergebnis kann man hier anhören. Im Miteinander entdeckten die Schüler und Stefan Melzer, ob sie in den „TROMMEL-WELLEN“ einen gemeinsamen Rhythmus finden. Der Graffiti-Künstler Viktor Sobek schuf neue Kreationen auf dem Schulgelände unter dem Motto „StreetWave - in Farbe schwimmen“, die schließlich zu einer bemerkenswerten Giebelgestaltung führten.
Das Thema „Die große Welle“ wollte Josephine Cyranka auf Streetartplanen abbilden und dabei Fingerfertigkeit, Farb- und Formgefühl stärken. Mit Annett Schneider nähten die Schülerinnen und Schüler eine ruhige Textil-Welle im Kreativ-Chill-Room. Kai Siegel sensibilisierte „street waves?“ für das Medium Graffiti im Bereich Schrift und Schriftgestaltung, wobei auch die kulturhistorische Auseinandersetzung und die Vermittlung von Werten und Normen in der Graffiti-Szene eine Rolle spielten.
Mit Florian Schmigalle kreierten die Schüler „Himmelblau. Ein WELLEN-Holzobjekt“. Und mit Torsten Eckold entstand ein „WELLEN-FILM“:
Parallel erkundeten an den Projekttagen die Fünft- und Sechstklässler die Angebote der regionalen Kulturpartner im Stadtmuseum Ilmenau, die Bibliothek und den Kunstwanderweg Kleinbreitenbach.
Die Abschlusspräsentation der „WELLEN“ im November 2014 wurde durch den Percussionisten Richard Filz aus Wien zu einem besonderen Gemeinschaftserlebnis. Nachdem er vormittags die Schüler in Gruppenworkshops vorbereitet hatte, eröffneten alle gemeinsam mit einer Body-Percussion-Session am Nachmittag den „Tag der offenen Tür“. Im Anschluss konnten die Besucher eine Tanz-Aufführung aus dem Projekt „Mein kreativer Her(t)zschlag“ und eine Theatervorstellung nach Morton Rue „Die Welle“ erleben, den im Projekt entstandenen „WELLEN“-Rap hören und sich die Ergebnisse des Projektes „WELLEN“ in verschiedenen Räumen der Schule ansehen.
Für die Präsentationen ernteten die Schülerinnen und Schüler großen Beifall, der neue WELLEN innerhalb und außerhalb der Schule Energie frei setzte.
Projektbeteiligte: alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrerinnen und Lehrer der Staatlichen Regelschule „Heinrich Hertz“ Ilmenau
Sparte: Bildende Kunst, Theater, Musik, Literatur, Medien
Projektpartner: Diana Hartung-Gräßer, Sabine Kalb, Marco Helbig, Marc Jung, Stefan Melzer, Richard Filz, Viktor Sobek, Josefine Cyranka, Kai Siegel, Annett Schneider, Florian Schmigalle, Torsten Eckold, Stadtmuseum, Bibliothek, VHS
Kulturbeauftragte: Martina Ehemann