Die letzte Schulwoche im Juli 2014 verlief an der Gemeinschaftsschule Hüpstedt in diesem Jahr streng nach Plan, aber dennoch gänzlich anders als sonst; Alle Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Klasse, das gesamte Lehrerkollegium sowie sieben Künstlerinnen und Künstler wurden gemeinsam zu „Landforschern“. Aufgeteilt auf sechs Teams fanden und bearbeiteten sie in drei Tagen ihre ortsbezogene Forscherfrage. Das Spektrum der dabei zum Einsatz kommenden künstlerischen Ausdrucksformen reichte von Fotografie, Film und Musik bis hin zu Illustration, Malerei und Schauspiel. Sämtliche Teams arbeiteten eigenständig. Die Aktivitäten blieben auch nicht auf das Schulgelände beschränkt. So schwärmten viele der Gruppen in den Ort und die nähere Umgebung aus, um ihren jeweiligen Forschungsgegenstand genauer unter die Lupe zu nehmen.
Am Anfang wusste allerdings noch keine/r so recht, was am Ende der für alle sehr spannenden Woche herauskommen würde, doch schon nach relativ kurzer Zeit zeigten sich erste Konturen. So komponierte und schrieb die Musikgruppe zusammen mit dem Mühlhäuser Kreiskantor Oliver Stechbart eine eigene Hymne auf die Gemeinde Dünwald, die bei der abschließenden Präsentation für wahre Begeisterungsstürme sorgte. Die Forschungsvorhaben der anderen Teams blieben dahinter keinen Deut zurück, sondern heimsten ebenfalls viel Applaus und Zustimmung ein. In eigener Regie entstanden so unter anderem mit „Verpennt“ ein Kurzfilm, ein illustriertes Buch über die Sprache der Tiere sowie fotografische Ortsansichten und Portraits. Die Malereigruppe begab sich auf die Suche nach einem mystischen See im Dünwald und kam mit tollen Impressionen auf Papier zurück. Die Schauspieltruppe entwickelte schließlich aus den Begebenheiten um die Rückkehr von Dieter aus dem Ersten Weltkrieg in Verbindung von Lebensgeschichte und Legende ein frei improvisiertes Theaterstück.
Zeitgleich zum Projekt „Landforscher“ hatte auch die Regionalstelle Thüringen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung wortwörtlich ihre Zelte auf dem Sportplatz in Hüpstedt aufgeschlagen, um selbst für vier Tage mit dem „Labor LandRAUM“ die jugendlichen Lebenswelten im ländlichen Raum zu erkunden sowie die unterschiedlichen Akteure vor Ort zum Austausch über dieses Thema zusammenzubringen.
Neugier, Wissensfreude und Engagement sowohl der Schülerinnen und Schüler wie auch aller Lehrerinnen und Lehrer haben das Projekt zu einem großen Erfolg werden lassen. Ein herzlicher Dank geht in diesem Zusammenhang aber ebenso an die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer im Ort sowie in der Gemeinde, die den „Landforschern“ so manche kleinere oder größere Hilfestellung bei ihren Forschungsvorhaben zuteilwerden ließen. Die Künstlerinnen und Künstler, die das Projekt begeistert mitgetragen haben, waren: Florian Arndt und Sebastian Gabriel von den Sons of Motion Pictures (Film), Matthias Ritzmann (Fotografie), Franziska Merkel (Schauspiel), Nadja Epperlein (Illustration), Claus Georg Stabe (Malerei) und Oliver Stechbart (Musik). Begleitet wurden die Teams, sowohl im Vorfeld wie auch innerhalb der Projektwoche, durch Magdalena Kaminska und Ina Nitzsche von der Kunstvermittlungsabteilung „foryou“ der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig.