Von April bis Mai 2014 haben die dreizehn Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse der Gemeinschaftsschule Hüpstedt „Dünwaldschule“ für sich erstmals die Möglichkeiten des Schattentheaters erkundet. Bei der Suche nach Themen kamen sie gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Anke Sehling, die auch das Projekt initiierte, ziemlich schnell auf Idee, die „Geschichte vom jungen Krebs“ des italienischen Schriftstellers Gianni Rodari als Ausgangspunkt zu nehmen. Von dieser hatten sie bereits im vergangenen Herbst im Rahmen eines Kulturagentenprojektes zusammen mit der 3K Theaterwerkstatt Mühlhausen eine Hörspielfassung erstellt. Was lag also näher, als das durchaus offene Ende der Geschichte mit eigenen Ideen fortzuspinnen.
Dem Projekt direkt vorgeschaltet waren mehrere Experimentaltage, an denen die Schülerinnen und Schüler, welche zum Teil vorher noch nie Theater gespielt hatten, sich mit den für das Schattenspiel nötigen Techniken vertraut machen konnten. Dabei erhielten sie unter anderem Tipps und Ratschläge zum bewussten Umgang mit ihrem Körper in Bewegung durch die beiden Zirkuspädagogen des „Jungen Zirkus Zappelini“ Nordhausen, Steffi Böttcher und Alexander Jäger. Die künstlerische Gesamtleitung des Projektes lag in den Händen von Patrick Jech, der als Figurentheaterspieler u.a. mit der Schattentheater-Inszenierung „AUSGELEUCHTET! Tausend Jahre Eisenach – achtzig Minuten Theater“ erst kürzlich auch überregional für Furore gesorgt hat. Darüber hinaus bildete sich eigens für das Projekt eine Mediengruppe aus Schülerinnen und Schülern anderer Klassen der Schule, die zusammen mit Florian Arndt und Sebastian Gabriel von den „Sons of Motion Pictures“ aus Leipzig den Entstehungsprozess umfassend filmisch dokumentierte.
Aufgeteilt in drei Gruppen erarbeiteten die jungen Schattentheaterspieler in knapp vier Tagen insgesamt drei eigenständige Fortsetzungen der Geschichte des jungen Krebses, der sich entgegen seinen anderen Artgenossen dazu entschlossen hat, fortan vorwärts und nicht mehr rückwärts zu laufen. In einer Aufführung am Abend des 23. Mai 2014 präsentierten die Schülerinnen und Schüler die entstandenen Spielszenen dann öffentlich vor Publikum in der alten Grundschulturnhalle von Hüpstedt, die ihnen während der Projekttage auch als Probenbühne gedient hatte. Ein großer Dank geht in diesem Zusammenhang an den Schützenverein „St. Hubertus“ Hüpstedt sowie die Gemeinde Dünwald, welche die Räumlichkeit unkompliziert zur Verfügung gestellt haben.