Hirschberg befindet sich auf historisch besonderem Gebiet: Die Stadt liegt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, direkt an der Grenze zu Bayern. Nur die Saale trennt beide Länder voneinander. Im April 1945 wurde die damalige Saalebrücke gesprengt; zwischen 1963 und 1966 wurde eine Mauer auf der Flussseite Hirschbergs errichtet. Im Dezember 1989 entstand auf den Fundamenten der alten Brücke die neue „Brücke der Freiheit“. Diese Brücke wurde am 3. Oktober 1997 eingeweiht und verbindet seit 15 Jahren wieder beide Bundesländer.
Die Brücke als Symbol der Verbindung diente in diesem Projekt als Objekt für die Ausstellung „Eingegrenzt & Ausgegrenzt. Grenzerfahrungen in der DDR… und heute.“ Fast 50 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 der Staatlichen Regelschule „Johann H. Pestalozzi“ Hirschberg beschäftigten sich in fünf verschiedenen zweitägigen Workshops mit dem Thema „Grenze“. Dabei wurde das Thema bewusst aus dem historischen Kontext gelöst und der Bezug zur Lebenswirklichkeit der Jugendlichen hergestellt: Wo liegen meine eigenen Grenzen? Gibt es versteckte Grenzen? Hat jemand schon Grenzerfahrungen gemacht? Wo fühle ich mich "eingegrenzt" oder "ausgegrenzt"?
Entstanden sind Collagen, Fotos, Gedichte, kleine Bücher und Grenzgeschichten, die an der Brücke vom 3. Oktober bis 9. November 2012 öffentlich ausgestellt wurden. Seitdem sind die Exponate im Museum für Gerberei und Stadtgeschichte Hirschberg zu sehen.
Kooperationspartner:
Museum für Gerberei und Stadtgeschichte Hirschberg/Saale
LAG Jugendkunstschule Thüringen e.V.