„Backstage“: Filmprojekt an der Lobdeburgschule in Jena
Vom Storyboard über Schauspiel, Musik, Regie, Kamera, Schnitt und Ton bis hin zur Aufnahmeleitung: Die Jugendlichen der 12. Klasse an der Jenaer Lobdeburgschule wollen alles kennenlernen, was zum Filmen dazugehört. Deshalb fassten sie den Beschluss, sich ein ganzes Jahr lang in dem Kulturagenten-Projekt „Backstage“ mit dem Medium Film auseinanderzusetzen. Am meisten interessieren sie dabei Dokumentarfilme, Trickfilme Kurzfilme und Musikvideos. Ihr Handwerkszeug lernen sie dabei direkt von Experten aus der Praxis. Kulturagentin Sandra Werner hilft bei der Organisation und stellt Kontakte zu Kulturpartnern her.
Als Einstieg fand Anfang Juni 2012 ein zweitägiger Workshop zum Thema „Vom Storyboard zum fertigen Film“ mit dem Regisseur Sebastian Wiegmann und dem Kameramann Yvo Mathes statt. Da sich die gesamte Schülerband aus der 12. Klasse rekrutiert, lag es förmlich auf der Hand, dass die Produktion eines Musikvideos unbedingt am Anfang stehen soll. Als junger und erfahrener Produzent von Musikvideos konnte Wiegmann das technische Know-how und den ästhetischen Anspruch überzeugend vermitteln. Die Jugendlichen bereiteten das Setting vor und drehten die einzelnen Szenen. In nur zwei Tagen entstand in Kooperation mit der Jenaer Band „Carrion“ das erste eigene Musikvideo, das mittlerweile auch auf YouTube veröffentlicht ist (siehe oben).
Im Oktober 2012 fanden für die jungen Filmemacher die beiden nächsten Themenworkshops „Kamera“ und „Schnitt“ statt. Dabei drehten sie eigene kleine Werbeclips und erlernten, wie man Bildmaterial professionell zusammenstellt und schneidet.
Während der Workshopwochenenden lernten die Jugendlichen nicht nur, wie Technik funktioniert, sondern bewiesen bei der Erstellung der Filmaufnahmen auch Kreativität, Engagement, Teamarbeit, Kritikfähigkeit und Sozialkompetenz. Die Impulse aus ihrer Projektarbeit setzen sie anschließend wöchentlich im Unterrichtsfach „Darstellen und Gestalten“ um.
Am Endes des Projektes „Backstage“ wurden insgesamt drei Filme der Schülerinnen und Schüler beim Landesfilmfestival FILMthuer eingereicht, die gleich alle einen Preis erhielten:
Der Film „Page 6“, dessen Grundlage ein Computergame ist, gewann einen 3. Preis. Zu der Preisvergabe sagte die Jury: „Ein Film mit sehr viel Thrill, vielen Effekten, sehr spannend, sehr mystisch, wirklich gruslig.“
Einen zweiten Preis gewann der Film „Evolution“, ein Animationsfilm, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler mit einem selbst eingesungenen Lied auch musikalisch ausgedrückt haben. Für die Jury, so die Begründung, war es ein „Genuss diesen Film zu sehen“, „beeindruckend“, „Wahnsinn“, „Tolle Stimmen“. Auch die Auswahl der Musik wurde einhellig gelobt. Neben dem 2. Preis erhielt der Film den Pressepreis der Zeitungsgruppe Thüringen in der Kategorie Schülerfilm.
Nur knapp verfehlte der Film „red coat“ den 1. Preis, der den Wandel einer jungen Frau erzählt. Zu diesem Filme sagte die Jury: „ Der Wandel der jungen Frau ist sehr gut gelungen und wundervoll bebildert: Die Bilder sind sehr sauber ausgewählt, wunderbare Farben, einfach große Klasse“. Der Film „red coat“ erhielt zudem den medienpädagogischen Preis des Landesfilmdienstes Thüringen.