Im Februar 2017 fand ein kulturelles Angebot, innerhalb dessen wichtige Inhalte des Kulturfahrplans der KGS Erfurt über ein Kunstwerk sichtbar gemacht wurden, statt. Die Schule nimmt wiederholt am Kulturagentenprogramm teil. Sie blickt auf eine umfassende kulturelle Profilierung zurück und plant weitere vielseitige Aktionen. Schwerpunkte des Kulturfahrplans transportierten Schüler durch Anwendung künstlerischer Strategien für die am Schulalltag beteiligten Akteure. Ein Wandbild über einer Sitzgruppe im Erdgeschoss, ergänzt mit prismatischen Gebilden, lenkt den Blick für Lernende und Lehrende, für Kultur-, Sozialpartner und Besucher auf Kulturthemen und bereits durchgeführte kulturelle Projekte. Außerdem werden in zwei Schaukästen weiterführende Maßnahmen der kulturellen Schulentwicklung sowie ein neues netzwerkübergreifendes Projekt aufgezeigt. Eine den Prismen angepasste mit Whiteboard-Folie bezogene Tafel lädt dazu ein, kreative Ideen und Visionen mitzuteilen. Schüler können sich also in Freiräumen an der Gestaltung des Schulleibens mitbeteiligen und Wünsche hinsichtlich kultureller Maßnahmen äußern. Zur Umsetzung der Wandgestaltung gingen 18 Schüler eine Kooperation mit einem Architekten und Szene-Künstler sowie mit einer Designerin ein, um Teile des kulturellen Handlungsinstruments in Form eines aus kleinen Farbsplittern zusammengesetzten Oktopus‘ zu visualisieren. Das zweidimensional angelegte überdimensionale Getier, dessen Fangarme weitgreifend bis in angrenzende Schulhausbereiche auslaufen und eine Verknüpfung zu den Schautafeln herstellen, verweist über die Arme auf kulturelles Geschehen in Schrift und Fotocollage. Die externen Partner leiteten mit ihrer Expertise die Schüler an, einen einbeziehenden, mobilisierenden Kulturfahrplan für alle Mitwirkenden in Schule zu realisieren. Die Auseinandersetzung mit dem Textdokument KULTURFAHRPLAN, eine Entwurfsphase für grafisches Arbeiten mündete in einen künstlerischen Prozess, in dem abgeklebt, gemalt, schabloniert und gesprüht und raumgreifend mit Gipskartonplatten gearbeitet wurde. Mit dem künstlerischen Resultat wurde ein Ausgangspunkt geschaffen, weiterhin gemeinsam gestaltend, entwerfend, Ideen entwickelnd und für alle demonstrierend zu arbeiten. Der weitere Programmverlauf bleibt somit allen Schulakteuren präsent. Mitgestalten des Kulturgeschehens ist unbedingt erwünscht, damit das Kraken-Kunstwerk sich genauso flexibel verändert wie das biologische Vorbild. Das Vorhaben war eingebettet in die jährlich stattfindende Projektwoche der gesamten Schule. Parallel dazu fanden unzählige unterrichtsorientierte sowie kulturelle Aktivitäten statt, z.B. die Gestaltung des Outdoor-Klassenzimmers im Graffiti-Style oder auch die Prototypen-Herstellung von Treppen- und Fensterbank-Hockern zum spontanen „Chillen“ im Schulhaus. Die kreativen Ergebnisse wurden zum „Tag der offenen Tür“ präsentiert und von den Akteuren persönlich vorgestellt.
Projektpartner: Kai Siegel (Architekt/urbane Kunst), Nora Kühnhausen (Designerin), Riccardo Kaufmann (Graffiti/Fotografie)
Kulturagentin: Uta Schunk