Neuer Lernbereich „Kultur und kulturelle Bildung“ in Hamburg

24. Januar 2013
"Gemeinsam stark": Projekt der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg mit den Hamburger Deichtorhallen Foto: Ralf Eger

Hamburger Stadtteilschulen nutzen auf vielfältige Weise die Einführung des neuen Schultyps, um die ästhetischen Fächer und den fachlichen Austausch zu stärken. Das Kulturagenten-Programm hilft ihnen dabei, Kultur tiefergehend in der Schulstruktur zu verankern und sie zugleich in Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen und Künstlerinnen und Künstlern praktisch umzusetzen. Wie könnte dies besser gelingen als durch eine curriculare Verankerung von Kunst und Kultur? Das haben auch viele Hamburger Stadtteilschulen erkannt, als sie ihre Kulturfahrpläne erarbeiteten. Dabei gilt es, kulturspezifische Curricula zu entwickeln, die eher als „Geländer“ oder „Möglichkeitsräume“ dienen denn als starre Korsetts. Ziel des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist es, u. a. die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, Kinder und Jugendliche für Kunst und Kultur zu begeistern, sie mit künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten und der Kulturlandschaft vertraut zu machen.

Große Chancen für Kunst und Kultur

Erst im Jahr 2011 wurde der neue Schultyp „Stadtteilschule“ in Hamburg eingeführt, der aus Haupt- und Realschulen, Gesamtschulen und einigen wenigen Gymnasien entstanden ist. Die Einführung des neuen Schultyps führte flächendeckend zu neuen Standorten, Schulfusionen und vor allem: neuen Kollegien und Bildungsplänen. Eine Situation, die große Herausforderungen in sich birgt, aber für Kunst und Kultur auch große Chancen. Denn die Erarbeitung neuer stadtteilschulspezifischer Curricula können die am Kulturagenten-Programm beteiligten Schulen als günstige Gelegenheit nutzen, um Kunst und Kultur fest im Schulalltag zu verankern.

Fachlehrerinnen entdecken Kultur und kulturelle Bildung als gemeinsamen Themenbereich

Kultur und kulturelle Bildung bieten vor allem auch für die an den Stadtteilschulen spezifischen individualisierten, kooperativen und forschenden Lernformen ein breites Spektrum an Anknüpfungspunkten. So begeben sich Kulturbeauftragte mit Unterstützung der Kulturagentinnen und -agenten, Kollegien und Schulleitungen zusammen mit den Schülerinnen und Schülern auf eine spannende Reise, die ästhetischen Fächer miteinander zu verbinden und Bezüge zu anderen Fächern wie Deutsch, Fremdsprachen oder Arbeitslehre herzustellen. Dabei ist der individuelle künstlerische Ausdruck genauso wichtig wie das Kennenlernen der breiten Palette an Kunst- und Kulturangeboten, Experimentierräumen und die Aneignung unterschiedlicher Kulturpraktiken. Bei den im Rahmen des Programms "Kulturagenten für kreative Schulen" erarbeiteten Kulturfahrplänen rückten die Fachlehrerinnen und -lehrer der musischen Fächer näher zueinander, entdeckten Kultur und kulturelle Bildung als gemeinsamen Themenbereich, für den sie zukünftig an einem Strang ziehen möchten. Wurden schon Mathematik, Chemie, Physik und Biologie als Lernbereich Naturwissenschaft geklammert, so deutet sich hier ein neuer Lernbereich „Kultur und kulturelle Bildung“ an, dessen einzelne Fächer jedoch unbedingt erhalten bleiben und für fächerübergreifende Querschnittthemen offen sein sollten. Besonders spannend wird es, wenn sich traditionelle Schulstrukturen zugunsten fachorientierter Rhythmisierung auflösen, Lernen größtenteils projektbezogen stattfindet und Kultur sich wie ein roter Faden durch die gesamte Struktur hindurchzieht – auch dies ist schon in einigen Hamburger Kulturfahrplänen erkennbar, wenn z.B. in der 5. und 6. Klasse Projekte des ästhetischen Lernens vorgesehen sind, deren roter Faden dann ab der 7. Klasse vom ästhetischen Forschen aufgenommen werden.

Nachhaltige Entwicklung von Vernetzungs- und Qualifizierungsstrukturen

Kunst und kulturelle Bildung tragen durch informelles und non-formales Lernen zur Verbesserung der Bildungschancen in einer internationalen Stadtgesellschaft bei. Das Landesbüro des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ bringt dabei seinen reichen Erfahrungsschatz bei der Prozessbegleitung und Qualifizierung der Kulturagentinnen und Kulturagenten und projektbeteiligten Lehrerinnen und Lehrer ein. Im kontinuierlichen Austausch mit den Hamburger Fachbehörden und Akteuren im Handlungsfeld „Kultur und Schule“ setzt conecco sich auch für eine nachhaltige Entwicklung von Vernetzungs- und Qualifizierungsstrukturen ein, damit auch über den Programmzeitraum hinaus Kunst und Kultur immer stärker zum selbstverständlichen Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen werden.

 

Kontakt:

Landesbüro Hamburg "Kulturagenten für kreative Schulen"
conecco UG - Management
Julia Eplinius, Leitung
Stresemannstraße 29
22769 Hamburg
Tel 040 / 72 00 444-51
E-Mail hamburg@kulturagenten-programm.de


Kontakt

  • Landesbüro Hamburg "Kulturagenten für kreative Schulen"
  • conecco gUG Kultur, Entwicklung und Management
  • Ruth Zimmer
  • Stresemannstraße 29
  • 22769 Hamburg

www.kulturagenten-hamburg.de