Ausstellung: Fotoagenten und mehr. Kulturstunden an der Gemeinschaftsschule Rodeberg

26. Juni 2015

Im Februar 2013 hat die Gemeinschaftsschule Rodeberg sogenannte „Kulturstunden“ in ihren Stundenplan aufgenommen. Innerhalb dieses Formates wählen sich die Schülerinnen und Schüler der 3. bis 10. Klasse nach ihren Interessen für ein ganzes Schuljahr in eines von mittlerweile 15 künstlerisch-kreativen Angeboten ein. Dies geschieht von Anfang an klassen- und jahrgangsübergreifend. Nahezu jedes der Angebote wird von einem Künstler bzw. einer Künstlerin sowie einer Lehrkraft gemeinsam konzipiert und betreut.

Nach einer Umfrage wurde klar ersichtlich, dass Fotografie ganz oben auf der Wunschliste der Schülerinnen und Schüler steht. Also wurde folgerichtig bereits im Schuljahr 2013/2014 erstmals ein derartiges Angebot aufgelegt. Die Lehrerin für die Fächer Deutsch, Geschichte, Ethik und Medienkunde, Ingrid Bellair, sowie der Mühlhäuser Fotografiker Andreas Bank fanden sich hierfür als Team zusammen. Die Gruppe von durchschnittlich zehn Schülerinnen und Schülern – zumeist Zehntklässler – gab sich ziemlich schnell und sehr passend den Titel „Fotoagenten“. Bereits im zweiten Jahr erkundet diese Gruppe von Spezialagenten nunmehr schon die Natur, das schulische Umfeld sowie das Dorfleben aus ihrer ganz persönlichen Perspektive und unter Einbeziehung ihrer individuellen Vorlieben. Bedingung für die Teilnahme war von Anfang an der Besitz einer eigenen Kamera. Gefragt nach ihrem Equipment zogen die Schüler cool ihre Smartphones aus den Hosentaschen. Der Ansatz, ausgefeilte technische Finessen von komplexen Kameras zu vermitteln, war somit erst einmal hinfällig. Umso erstaunlicher waren jedoch die Ergebnisse, die mit den kleinen „Knipsen“ entstanden. Später kamen dann doch noch „richtige“ Kameras zum Einsatz und die Qualität der Fotos stieg.

Die Fotoagenten treffen sich einmal pro Woche für zwei Stunden. Das Spektrum der behandelten Themen ist – neben der Vermittlung von bildgestalterischem Grundwissen –  mittlerweile sehr vielfältig. Fotografische Expeditionen führten die Fotoagenten u.a. in die Kirche, oft in den Wald oder auf die Felder rund um Struth sowie in andere Angebote innerhalb der „Kulturstunden“. Auch diverse Jugendclubs und örtliche Handwerker wurden nicht verschont. Stets ging und geht es dabei experimentell zu.

Eine Ausstellung in der Stadtbibliothek Mühlhausen zeigt vom 24. Juni bis 8. September 2015 eine Auswahl der interessantesten Fotos der zwei bisherigen Fotoagenten-Gruppen aus den Schuljahren 2013/2014 und 2014/2015.

Des Weiteren präsentiert die Ausstellung eine Gemeinschaftsarbeit aus dem Kulturstunden-Angebot „Vom Papier zur (Buch)Kunst“, das von der Lehrerin für die Fächer Biologie, Chemie, Natur und Technik (NT) sowie Mensch-Natur-Technik (MNT), Kerstin Weise, und der Erfurter Künstlerin Ute Herre begleitet wird.

Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Thüringen"
  • Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V.
  • Sarah Hertam, Leitung
  • Anger 10
  • 99084 Erfurt