Damit Schülerinnen und Schüler Kunst und Kultur erleben können, müssen viele unterschiedliche Menschen zusammenarbeiten: Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrkräfte und Kunstschaffende. Immer ist diese Zusammenarbeit ein Lernprozess, denn jeder und jede bringt eigene Ideen und Arbeitsweisen mit. Das Landesbüro Thüringen hat deshalb 60 Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und -leiter und Kulturagentinnen und Kulturagenten zum gemeinsamen Netzwerktreffen nach Weimar eingeladen. In Workshops, auf der Bühne und in den Pausen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie Kooperation gelingt und welche Möglichkeiten Schulen und Kulturschaffende auch abseits von großen Städten haben. Kreativ und ganz praktisch erkundeten sie außerdem verschiedene Formen der Zusammenarbeit.

Wie arbeitet die Schule, wie arbeitet der Künstler?

Welche Vorurteile gibt es, wenn Lehrerinnen und Lehrer und Künstlerinnen und Künstler aufeinander treffen? Darum ging es im Theaterworkshop von Werner Brunngräber. In kleinen Rollenspielen versuchten die Teilnehmenden zu verstehen, auf welche Weise eine Schule oder eine Künstlerin an ein Projekt herangehen. „Durch das Zusammentreffen von Lehrerinnen und Lehrern, Schulleitern und Kulturagenten haben sich viele interessante Gespräche ergeben, ich nehme viele Anregungen mit“, erklärte ein Teilnehmer.

Eine weitere Perspektive nahmen die Gäste im Workshop von Josefine Cyranka ein. Beim Papierschöpfen konnten sie nachvollziehen, wie Schülerinnen und Schüler das Arbeiten mit einer Künstlerin wahrnehmen.

Ein besonderes Projekt schließlich stellten Arne Papenhagen und Thomas Kowarik in ihrem Workshop vor: „SchulKultur“ setzt den Rahmen für langfristige Kooperationen zwischen Schulen und Kultur im Großkreis Mecklenburgische Seenplatte. Lange Wege, knappe Haushalte und der demografische Wandel stellen hier Kulturanbieter und Schulen vor besondere Herausforderungen.

Wunsch der Schulen: ein Verzeichnis aller Künstler

Auch die Podiumsdiskussion widmete sich dem Thema gute Zusammenarbeit und wie die Erfahrungen erfolgreicher Projekte nachhaltig in den Schulen verankert werden können. Schulleitungen und Lehrkräfte äußerten dazu am Ende einen ganz konkreten Wunsch: ein Verzeichnis, welche Thüringer Kulturinstitution zu welchem Thema ansprechbar sind. Außerdem sprachen sie sich für den weiteren Austausch mit Politik und Verwaltung zum Thema kulturelle Bildung aus.

Besonders gewinnbringend war es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die eigenen Wünsche mit den Erfahrungen der anderen zu vergleichen. Eine Teilnehmerin sagte zum Abschluss: „Die Veranstaltung war abwechslungsreich, praxisbezogen und deswegen nützlich. Es war sehr gut von anderen zu erfahren, wie es läuft und dass es überall sehr verschiedene Herausforderungen gibt.“

Das Gesamtnetzwerktreffen des Landesbüros Thüringen fand am 10. April 2013 in Weimar statt.